Carina Schmidt hat ihren künstlerischen Schwerpunkt in der Fotografie gefunden und konzentriert sich seit Beginn des Masterstudiums ausschließlich auf fotografische Arbeiten. Ein besonderes Interesse entstand für gefundene Fotos im Kontext von „Ebay Kleinanzeigen“. Das gefundene Bildmaterial wird von ihr in einen neuen, künstlerischen Kontext überführt, der sich humorvoll mit der Beziehung von Fotograf*in und Bild auseinandersetzt. In Social Media werden weibliche Brustwarzen immer wieder zensiert, während männliche
Brustwarzen gezeigt werden dürfen. Es findet eine Sexualisierung des weiblichen Körpers statt, die sogar auf Schaufensterpuppen übertragen wird. Zwar geschieht dies im Kontext von „Ebay-Kleinanzeigen“ nicht aufgrund abstruser Richtlinien, dennoch spiegelt es den gleichen Aspekt, der sich in den Köpfen der fotografierenden Personen verankert hat, wider. Den Schaufensterpuppen werden durch die Zensur menschliche Eigenschaften zugeschrieben und die Beschaffenheit dieser Puppen, bei denen in den meistens Fällen noch nicht einmal Brustwarzen vorhanden sind, wird sexualisiert. Carina Schmidt möchte mit ihrer Arbeit auf humorvolle Weise aufzeigen, wie irrational die Reproduktion von Zensur stattfindet. Gleichzeitig entstehen durch den Eingriff in das Bild kleine Zeichnungen, die auch für sich genommen den betrachtenden Blick auf sich ziehen.